Elbląg / Elbing Stadtplan 1626 - 1635
von Heinrich Thomé

(Auftraggeber ist Gustaf II. Adolf)

Die Verschanzung der Vorstädte von Elbing, welche den Schweden als Hauptort des Generalgouvernement Preußens dienen sollten, wurde durch Heinrich Thomé geführt.
Hierbei kam es zu einem zweiten Stadtplanungsunternehmen, unter ähnlichen Bedingungen wie in Stockholm. Es galt auch hier einen mittelalterlichen Grundriss zu ergänzen. Die wesentlichen Beiträge Thomé's zur Stadtplanung stammen aus den Jahren 1625/26 und beziehen sich auf die Städte Elbing und Stockholm.
Thomé nahm in Elbing 1340 Ergänzungen des mittelalterlichen Straßennetzes vor, die im Prinzip den ihm in Stockholm Vorgeschlagenen sehr ähnlich sind.
Die Achse vom südöstlichen Tor zum Kirchplatz der Neustadt ist etwas breiter gehalten worden als die anderen Straßen. In Elbing galt es, die verstreuten Siedlungen vor den Toren in einen neuen Bastionenkranz zusammenzuziehen und die heterogenen Teile organisch miteinander zu verschmelzen. Die nördliche Vorstadt Mühlendamm wird neu geordnet und im Süden an das der Neustadt anschließende Viertel "Der Vorberg" neu angegliedert.
Auch versucht Thomé, die Speichervorstadt auf der anderen Seite des Flusses zu systematisieren.
Noch zweimal hat Elbing in der schwedischen Geschichte eine Rolle gespielt - 1655-1660 und 1703-1710 - wo das berühmte "Elbingsche Regiment" aufgestellt wurde.
Jedesmal wurde die Stadt neu aufgenommen, wodurch der schrittweise Verfall,
der von Thomé durchgeführten Planungen, verfolgt werden kann.
Der Verfall ist wohl auch mit dem allgemeinen Niedergang der Stadt zubegründen.
[Rebecca Hoßbach/ Gregor Thomsen]

Bildquelle: Eimer. Abb. 98, Seite 193.

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